Das Schlosstheater
Die Geschichte von Wittelsbacherstraße 1 in Starnberg ist eine beeindruckende Reise durch die Zeit. Ursprünglich als Kino geplant und im Jahr 1950 eröffnet, wurde das Gebäude von Architekt Walter Kunze aus Starnberg entworfen und 18 Jahre lang von der Familie Kürzinger betrieben. Der Kinosaal diente nicht nur der Filmvorführung, sondern war auch die Heimat des Starnberger Theaters von 1961 bis 1968. Schulzeugnisse wurden hier überreicht, Bürgerversammlungen abgehalten und öffentliche Veranstaltungen veranstaltet.
In den späten 60er Jahren erfolgte jedoch eine Transformation, als die Familie Linse, die bereits seit 1926 verschiedene Ladenlokale in Starnberg betrieb, das Gebäude in ein Schuhhaus umwandelte. Über viele Jahre hinweg war es ein wichtiger Teil des Einzelhandels in der Gemeinde. Leider führten die Herausforderungen des Einzelhandels in den letzten Jahren, einschließlich der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Konflikts, dazu, dass das Schuhhaus im Jahr 2023 seine Türen schloss.
Doch die Geschichte nahm erneut eine faszinierende Wendung. Im Juli/August 2023 eröffnete das Schlosstheater erneut seine Türen, nachdem eine Starnberger Künstlerinitiative erfolgreich die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes wiederherstellte. Mit einer Vernissage und einer großen Eröffnungsfeier fand die Wiedereröffnung große Zustimmung in der Gemeinde. Das Schlosstheater ist nun ein kulturelles Zentrum, das Kunstausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen und viele andere Veranstaltungen beherbergt. Es steht auch für private Anlässe wie Geburtstage und Hochzeiten zur Verfügung.
Diese Geschichte unterstreicht die erstaunliche Anpassungsfähigkeit eines Gebäudes im Laufe der Zeit und die Bedeutung von Kultur und Gemeinschaft in einer sich wandelnden Stadt. Das Schlosstheater ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie ein Ort im Laufe der Jahrzehnte seine Bestimmung neu definieren kann, um den Bedürfnissen und Wünschen der Gemeinschaft gerecht zu werden.
Mietdauer ist frei verhandelbar