Der Weg zur perfekten Hochzeitsdeko – Ein Interview mit maimaldrei

maimaldrei setzt sich zusammen aus Catharina, Conny und Caro, die sich vor vier Jahren zum Ziel gesetzt haben, die Planung von Festen für alle Beteiligten zu erleichtern. Sechs Mitarbeiter:innen helfen ihnen mittlerweile bei der Umsetzung dieses Ziels.

Mittlerweile agieren sie als Eventplanerinnen, Eventdesignerinnen und betreiben einen vielseitigen Dekoverleih.

Mit der perfekten Mischung aus ihrer Intuition und Expertise, mit Leidenschaft und einem Auge für die Details, stets mit einem Blick auf Nachhaltigkeit, Kreativität und Umsetzbarkeit, planen sie private Feste wie Hochzeiten und Corporate Events.

Es gibt nicht den einen Weg zum Dekorationskonzept. Das macht unseren Job auch so besonders und spannend, denn wir treffen auf viele individuelle Menschen mit unterschiedlichen Geschmäckern. Das beginnt bei der Art der Location, dem Datum, oder in welcher Saison geheiratet werden soll. Man kann also kaum standardisiert vorgehen, aber natürlich gibt es einen Rahmen, an welchen man sich halten kann.

Ein halbes Jahr vor der Hochzeit ist ein guter Zeitpunkt, um uns als Hochzeitsplanerinnen für die Dekoplanung anzufragen. Dies setzt voraus, dass bereits die Location und weitere Dienstleister:innen gebucht sind. Für die gesamte Hochzeitsplanung sollten uns die Hochzeitspaare ca. 1,5 Jahre vorher anfragen.

In einem Erstgespräch erfahren wir, was die genauen Vorstellungen sind und klären direkt Fragen. Dann geht es um den Planungsstandpunkt des Hochzeitspaares: Welche Location und Dienstleister:innen wurden bereits gebucht oder wurden schon Einladungskarten verschickt?

Dies ist wichtig zu klären, denn durch uns fließen alle Elemente der Hochzeitsgestaltung zusammen. Wir fragen Hochzeitspaare immer, was sie bisher auf anderen Hochzeiten oder Festen gesehen haben und was ihnen gefallen hat. So sprechen wir beispielsweise über das Grobkonzept „lockere Gartenhochzeit“ oder „elegante Schlosshochzeit“ und über Stile, wie Boho, Industrial oder Classic Chic, die dem Paar gefallen haben. Jede Hochzeit soll individuell sein und das Paar bestmöglich widerspiegeln.

Auch Pinterest ist eine gute Plattform dafür, um zu stöbern, was es alles gibt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das auch eine Gefahrenquelle für unrealistische Erwartungen an die eigene Hochzeit ist. Dort sieht man meistens inszenierte Shootings mit pompösen Blumendekorationen, welche in der realen Umsetzung auch dementsprechend teuer wären.

Es wird auch besprochen, wie die geplante Hochzeitslocation bereits ausgestattet ist und welche Farben und Materialien vor Ort sind. Ich würde immer empfehlen, auf die Location zu reagieren, denn eine rustikale Scheune dekoriert man anders als eine Industriehalle.

Moodboards, Einladungskarten, sowie alle visuellen Elemente, welche das Hochzeitspaar bereits hat, helfen uns dabei zu verstehen, was dieses sich genau vorstellt und zu ihnen passt.

Im nächsten Schritt erstellen wir das Dekorationskonzept, um alle Ideen sammeln, sortieren und ergänzen zu können. Dabei liegt die Herausforderung darin, sich auf bestimmte Ideen zu fokussieren und einen roten Faden in die Ideen zu bringen. Vor allem durch die Ideenvielfalt auf z.B. Pinterest fällt es den meisten Paaren schwer, sich zu entscheiden und nicht davon ablenken zu lassen. Mit dem Dekorationskonzept geben wir dem Hochzeitspaar auch einen Kostenvoranschlag für die realistische Umsetzung an die Hand. Hochzeitspaare können sich dann entscheiden, ob sie dieses Konzept selbst umsetzen möchten, oder ob sie uns für das Eventdesign der Location buchen.

Wir sind mit unserem eigenen Bestand hauptsächlich für Tabletop- und Outdoor-Dekoration fokussiert. Wir verfügen zum Beispiel über eine vielseitige Ausstattung für freie Trauungen, aber eine komplett leere Halle können wir nicht ausstatten. Dafür arbeiten wir mit externen Dienstleister:innen zusammen oder vermitteln diese. Am Ende des Tages finden wir alles so, wie sich es unsere Kund:innen wünschen.

Besonders beliebt sind zarte und schlichte Farben wie Grün und Weiß. Diese Kombination passt in viele Räumlichkeiten und ist dabei nicht aufdringlich.

Ein weiteres beliebtes Dekokonzept war lange der Boho-Stil. Dieser bietet viele hübsche, detailverliebte Möglichkeiten. Hier findet ihr Farben wie Beige, Weiß und Apricot bis ins Rostrot und Braun sowie Naturmaterialien mit viel Pampasgras.

Hochzeitsfarben werden aber immer vielseitiger und bunter, sodass auch knalliges Color-Blocking mit Discokugeln im Kommen sind.

Dekokonzepte lassen sich von den Jahreszeiten inspirieren. So gibt es im Frühling viele Konzepte mit Pastelltönen, im Sommer sind es meist die bunten und knalligen Farben. Im Herbst werden eher warme Farben wie Rot, Orange und Braun betont. Und im Winter wählen Hochzeitspaare oft grüne und rote Farbetöne oder Eisblau und viele goldene Akzente.

Die Kosten werden stark von den Gegebenheiten in der Hochzeitslocation beeinflusst.
Wenn beispielsweise das Mobiliar vor Ort verwendet werden kann, spart man damit schon viele Kosten ein. Es ist außerdem abhängig davon, wie die Hochzeit geplant ist und welcher Umfang an Dekoration gewünscht ist. Gibt es also eine freie Trauung oder nur ein Essen? Gibt es einen Outdoor-Bereich, der dekoriert werden soll? Oder ist eine aufwändige hängende Dekoration, wie ein Lichterkettenhimmel gewünscht? Wie viele verschiedene Stellen sollen dekoriert werden? Solche Punkte spielen stark in den Kostenaspekt herein.

Bei der Erstellung des Dekokonzeptes sind wir bei den Budgetvorstellungen direkt transparent. Vor allem bei Dekoration muss eine Sensitivität für Preise an den Tag gebracht werden. Wir geben dem Hochzeitspaar immer eine grobe Einschätzung des Budgets, indem wir zeigen, was in einem Budget von z.B. 2000€ oder 500€ enthalten wäre. Wir haben schon tolle Dekorationen für 2000 Euro umgesetzt. Je nachdem wie viele Dekopunkte es gibt, wie weitläufig die Location ist und wie umfangreich die Dekoration gewünscht ist, reicht das jedoch eher für ein schlichteres Table Top.
Ob ein Angebot als teuer empfunden wird, ist sehr subjektiv und liegt immer im Auge des Hochzeitspaares. Nach oben gibt es keine Grenzen.

Nachhaltigkeit war für uns von Anfang an ein wichtiges Thema. Der Gedanke unseres Dekoverleihs kam uns schon 2016 durch die Hochzeit meiner Schwester Catharina. Wir haben dafür Stoffwimpelketten selbst genäht und Holzschilder bemalt. Wir fanden den Gedanken so schade, so etwas danach wegschmeißen zu müssen, obwohl andere Hochzeitspaare ebenfalls daran Freude haben könnten. Irgendwann dachten wir uns: „Was dir gefällt, gefällt auch anderen.“ Das war der Grundstein für unser Mietsortiment, welches eine nachhaltige Hochzeitsdekoration ermöglicht.

Aber nicht nur durch das Mieten von Mobiliar und Dekoration wird eine Hochzeit nachhaltig. Auch bei der Floristik kann nachhaltig gedacht werden. Getreu dem Motto: Weniger ist mehr, sollte man sich auf das konzentrieren, was wirklich gesehen wird. So kann ein Traubogen, welcher mit aufwändiger Floristik geschmückt ist, nach der Trauung als Fotospot genutzt werden.

Ein schöner Tipp ist, Schnittblumen nach der Hochzeit an die Gäste zu verschenken, um diesen dort eine längere Lebensdauer zu ermöglichen.

Zu dem Thema der Hochzeitspapeterie würde ich nie sagen, dass man diese aus Nachhaltigkeitsgründen ganz weglassen sollte. Diese ist oft notwendig für die Orientierung der Gäste in Form des Sitzplans, Ablaufplans oder des Menüs. Aber meistens reicht dann ein Aufsteller z.B. des Menüs auf dem Tisch, als eine Version für jeden Platz.

Der Champagner-Tower

Dieser wurde schon 2023 immer beliebter. Dadurch entsteht ein sehr schönes Bild auf jeder Hochzeit.

Ein Spiegel als Willkommensschild

Das sieht nicht nur wunderschön aus, sondern erfüllt auch noch einen Zweck. Hochzeitsgäste können dort direkt Fotos von sich machen, weshalb so ein Spiegel auch ideal als Foto Spot fungiert.

Indirekte Lichtquellen

Seien dies Kerzen, Lichterketten oder ein Lichterketten-Himmel. Das macht viel Gemütlichkeit aus, besonders im Winter.

Discokugeln

Sie verleihen einen besonderen Touch auf jeder Hochzeit und werden bei uns immer mehr angefragt.

Mut zur Farbe

Der Trend mit dem grünen und weißen Farbschema wird immer bleiben, aber trotzdem kommt immer mehr Farbe ins Spiel.

Tischtraversen

Diese werden über einen Tisch gespannt und mit Floristik, hängenden Windlichtern und Girlanden dekoriert. Ganz ohne weitere Tischdekoration kann damit eine sehr elegante Wirkung erzielt werden.

Der Bodenplott

Letztes Jahr haben wir den ersten Schriftzug auf den Boden eines Schlosses geklebt. „To the Moon and Back“, sowie die Namen des Hochzeitspaares. Das ist ein absolutes Highlight, weil man es so noch nicht gesehen hat. Zudem hat der Bodenplott viele Vorteile: Individuelle Botschaften, die in großen Lettern die Location verzieren, rückstandslos entfernt werden können und in allen Formen und Farben umsetzbar sind.